Lübeck. "Bring them Home": Mitarbeitende der Kirchenkreis-Verwaltung in Lübeck haben am Mittwoch (8. November 2023) ein Zeichen der Unterstützung für die Menschen in Israel und gegen Antisemitismus in Deutschland gesetzt.
"Der Krieg in Israel und im Gazastreifen erschüttert uns. Dass nach wie vor über 200 Menschen als Geiseln von der Terrororganisation Hamas gefangen gehalten werden, ist unerträglich. Weltweit wird von vielen Initiativen und durch verschiedene Aktionen an diese Menschen und ihr unfassbares Leid erinnert sowie ihre Freilassung gefordert, vor allem durch das Projekt ,Bring them home'", sagte Jochen Schultz, Pastor und Leiter der "Dienste und Werke" beim Kirchenkreis.
Gebete und Gedanken für die Geiseln
Gemeinsam mit Kai Feller, Pastor für Partnerschaft und Ökumene im Kirchenkreis Lübeck-Lauenburg, hatte Schultz die Mitarbeitenden der KIrchenkreisverwaltung mittags um 12 Uhr zu einem Moment des Gedenkens und des Gebets eingeladen. In der Hamburger Hauptkirche St. Petri fand zeitgleich ebenfalls eine Aktion statt, bei der die Geiseln im Mittelpunkt standen. 200 Stühle, an denen die Namen der in den Gazastreifen entführten Israelis befestigt sind, waren in dem Gotteshaus aufgestellt worden. "Lassen Sie uns von hier aus ebenfalls ein Zeichen setzen - gegen kriegerische Handlungen, gegen Antisemitismus", sagte Schultz.
Im Foyer der Kirchenkreis-Verwaltung in der Lübecker Bäckerstraße waren Plakate der Verschleppten aufgehangen worden. "Die jüngste Geisel ist vier Monate alt, die älteste 85 Jahre alt", berichtete Pastor Kai Feller und lud die Teilnehmenden ein, sich die Vermisstenmeldungen genau anzuschauen. "Blicken sie mit einem Gefühl der Hoffnung in die Gesichter der Menschen, die alle so voll Träumen und Wünschen sind."
"Blicken Sie den Menschen ins Gesicht"
Die Aktion "Bring them Home" erinnert an das schlimmste Pogrom an Juden seit der Nazizeit, das die Hamas am 7. Oktober 2023 begangen hat. „Angesichts des beängstigenden Antisemitismus in Deutschland soll die Aktion am Vorabend des 9. November ein deutliches Zeichen gegen Judenfeindschaft setzen“, erläutert Pastorin Hanna Lehming, Beauftragte der Nordkirche für christlich-jüdischen Dialog. Dr. Jens-Martin Kruse, Hauptpastor von St. Petri in Hamburg, erklärt: „Es ist unerträglich, dass Juden heute in Deutschland Angst haben müssen. Dagegen müssen wir aufstehen.“